Ein Stück Mond in Köln
Trainieren für das All
Hast du dich schon mal gefragt, wie Astronautinnen und Astronauten sich auf eine Reise zum Mond vorbereiten? In Köln gibt es seit dem 25. September 2024 ein ganz besonderes Trainingszentrum: LUNA! Hier können Astronautinnen und Astronauten künftig alles üben, was sie für ihre Mond-Missionen brauchen – und das, ohne die Erde zu verlassen. Das Forschungszentrum ist ein Gemeinschaftsprojekt des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der Europäischen Weltraumorganisation (ESA).
Die Mondoberfläche in der Halle
Die nachgebaute Mondoberfläche befindet sich in einer 700 Quadratmeter großen Halle – das ist so groß wie drei Tennisfelder. Wenn du die Halle betrittst, fühlst du dich sofort wie auf dem Mond!
Der Boden ist bedeckt mit 900 Tonnen Mondstaub. Damit das Mondgefühl noch echter ist, gibt es in der ganzen Halle große Felsen und Steine.
Wusstest du, dass Mondstaub ziemlich gefährlich sein kann? Der Staub ist nicht nur extrem klebrig und bleibt überall haften, sondern hat auch scharfe Kanten, welche die Ausrüstung beschädigen können. Deshalb müssen die Astronautinnen und Astronauten sehr vorsichtig sein, wenn sie auf dem Mond arbeiten!
Sonne und Licht – wie auf dem Mond
Doch nicht nur die Mondlandschaft wurde nachgebaut. Auch die Lichtverhältnisse der Trainingshalle sind wie auf dem Mond. Ein Sonnensimulator sorgt für die richtigen Lichtbedingungen. So können sich die Astronautinnen und Astronauten schon mal daran gewöhnen. Denn auf dem Mond ist das Licht ganz anders als bei uns auf der Erde.
Auf dem Mond gibt es wie auf der Erde einen Tag-Nacht-Zyklus. Ein Tag auf dem Mond dauert etwa 29,5 Erdtage, das ist fast ein ganzer Monat. Wenn es auf dem Mond Tag ist, scheint die Sonne dort fast zwei Wochen lang ununterbrochen. Danach folgt eine zweiwöchige Nacht, in der es dunkel ist. Tag und Nacht dauern also viel länger als auf der Erde. Die Erde leuchtet in dieser Zeit, ähnlich wie der Mond nachts bei uns am Himmel strahlt. Trotzdem sind Astronautinnen und Astronauten während der Nacht auf spezielle Lampen angewiesen, um gut sehen und arbeiten zu können.
Auf dem Mond fühlt man sich leichter
Vielleicht hast du schon mal von der Schwerkraft gehört. Sie zieht uns in Richtung Erde und sorgt dafür, dass unsere Füße am Boden bleiben und wir nicht einfach abheben. Ohne die Schwerkraft wäre unser Alltag ziemlich chaotisch – Gegenstände würden schweben und Wasser würde sich in der Luft verteilen. In einem Raumschiff oder in einer Raumstation spüren Astronautinnen und Astronauten die Schwerkraft nicht.
Du hast bestimmt schon Videos gesehen, in denen Astronautinnen und Astronauten durch eine Raumstation schweben.
Auch der Mond hat eine Schwerkraft. Sie ist aber viel schwächer als die Schwerkraft der Erde, weil der Mond kleiner und leichter als die Erde ist.
Eine Person, die hier auf der Erde 60 Kilogramm wiegt, würde auf dem Mond nur 10 Kilogramm wiegen. Natürlich wiegt man weiterhin 60 Kilogramm, denn man hat nicht plötzlich abgenommen. Man fühlt sich nur 10 Kilogramm schwer und kann auch höher und weiter springen.
In der Trainingshalle wird bald ein Schwerkraftsystem eingebaut, das die Mondschwerkraft nachahmt. Dafür werden an der Decke Laufwagen und Seilsysteme installiert. So können Astronautinnen und Astronauten üben, sich genauso zu bewegen wie auf dem Mond.
Warum braucht es ein Trainingszentrum auf der Erde?
Ganz einfach: LUNA hilft Astronautinnen und Astronauten sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bei der Vorbereitung auf Mondmissionen. So wissen sie ganz genau, was sie auf dem Mond erwarten wird. In der realistischen Mondlandschaft können sie lernen, sich auf dem Mond zu bewegen, Abläufe trainieren und Ausrüstung testen. Außerdem können hier auch Roboter getestet werden. Gleichzeitig unterstützt LUNA dabei, neue Ideen und Technologien zu entwickeln, die für lange Missionen auf dem Mond notwendig sind.
Bis 2026 soll LUNA vollständig ausgerüstet sein und so die weltweit erste Trainingsanlage sein, die Mondmissionen realistisch nachbildet.