
Die Strohhalm-Rakete
Wie kann Luft eine Rakete starten?
Forschungsfrage
Was passiert, wenn Luft zusammengepresst wird und dann entweicht? Fallen dir Beispiele aus dem Alltag ein? Vergleiche nach dem Experiment die Strohhalm-Rakete mit deinen Beispielen: Welche Ähnlichkeiten stellst du fest?
Hier geht’s zum ForschungsprotokollDas brauchst du:
- Die Bastelvorlage kannst du hier herunterladen und ausdrucken
- 1 x dicker Strohhalm
- 1 x dünner Strohhalm
- Knete
- Klebeband
- Schere

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Der dicke Strohhalm dient als deine Rakete. Schneide ihn mit einer Schere so ab, dass er noch etwa 10 cm lang ist. Schließe das Ende des Strohhalms mit etwas Knete, sodass beim Hineinpusten keine Luft rauskommen kann.
Vorsicht: Nimm nicht zu viel Knete, da deine Rakete sonst zu schwer wird und nicht mehr so gut fliegt.

2
Optional: Schneide die Rakete aus Papier aus und fixiere sie mit Klebestreifen an dem geschlossenen Ende des dicken Strohhalms. Der Raketenkopf zeigt dabei in Richtung der Knete.

3
Der dünne Strohhalm ist deine Startrampe. Schiebe ihn in den dicken Strohhalm.

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Puste in den dünnen Strohhalm. Juhu, deine Strohhalm-Rakete hebt ab!
Pimp deine Rakete:
Aus einer leeren PET-Flasche kannst du eine Startrampe basteln. Dazu musst du ein Loch in die Flasche bohren, deinen dünnen Strohhalm hineinstecken und diesen mit etwas Knete befestigen. Frag dazu eine erwachsene Person um Hilfe. Wenn du jetzt auf deine PET- Flasche drückst, wird Luft nach oben gepresst und deine Rakete fliegt los!
Wenn du wissen willst, warum die Rakete beim Pusten losfliegt, lies weiter.
Welche Phänomene stecken hinter dem Experiment?
Bläst man Luft in den dünnen Strohhalm, übt sie einen Impuls auf das mit Knete verschlossene Ende des dicken Strohhalms aus. Das drückt die Rakete nach oben. Je stärker in den Strohhalm gepustet wird, desto weiter und schneller saust die Rakete davon.
Das kennst du aus dem Alltag
Viele Naturvölker verwenden Blasrohre zur Jagd. Genau wie in unserem Experiment wird dabei auf der einen Seite Luft hineingeblasen und auf der anderen Seite tritt dadurch das Geschoss aus. In unserem Versuch ist es die harmlose Strohhalm-Rakete, bei der Jagd mit Blasrohren ein gefährlicher Pfeil. Auch Wasser-Luft-Raketen funktionieren mit dem Druck, der durch die hineingepumpte Luft entsteht. Aber dabei ist Vorsicht geboten: Denn das Wasser, das sich in diesen Raketen befindet, erhöht mit seiner Masse den Schub, sodass eine Wasser-Luft-Rakete sehr schnell und sehr hoch fliegen kann. Da heißt es Abstand halten.
So wird dieses Phänomen in der Luft- und Raumfahrt genutzt
Bei echten Raketen wird zum Start keine Luft hineingepumpt. Im Gegenteil: Bei ihnen strömt am unteren Ende aus den Triebwerken ein heißes Gas aus, das die Rakete nach oben antreibt. Dieses Rückstoßprinzip haben wir im Versuch „Der Raketenantrieb“ erklärt. Aber es gibt auch Fälle, in denen wie bei unserer Strohhalm-Rakete ein Gas zum Einsatz kommt, das nicht erhitzt wird. Diese sogenannten Kaltgas-Antriebe befinden sich zum Beispiel an Bord von Raumsonden, die weit durchs Weltall fliegen. Soll eine solche Sonde auf einem anderen Himmelskörper landen, strömt Druckluft über Ventile aus einem Behälter heraus – ganz ohne Feuer und Flammen. Wenn die Luft dabei in Flugrichtung der Raumsonde strömt, wirkt das wie ein Bremstriebwerk und sorgt für eine weiche Landung.